Das Fremde? Das Eigene? Abschied vom Entweder-oder!

PHILOSOSOPHISCHES CAFÈ EXTRA mit Jagoda Marinić, Armin Nassehi und Andreas Zick

Eine Gesellschaft ohne Fremdheit, völlig transparent. Alles wäre vertraut. Die Hölle, sagt dazu Armin Nassehi. Jedoch wäre ohne Vertrautes und ein Heimatgefühl Fremdheit nicht auszuhalten. Der Professor für Soziologie in München ist Sohn einer Schwäbin und eines Persers. Der Herausgeber des "Kursbuch" plädiert für Offenheit in einer unfertigen Welt, schon weil Dank der Mängel alles weitergeht. 2015 erschien "Die letzten Stunde der Wahrheit" (Murmann).

"Das Deutsche hat nun immer selbstverständlicher werdende Besonderheiten." So erlebt es Jagoda Marinić. Die Tochter kroatischer 'Gastarbeiter' sagt: "Ich komme mit den Bindestrichen ganz gut klar." Das gilt für die Autorin von Theaterstücken, Essays und Romanen in vielerlei Hinsicht. Nachts schreibt sie, tagsüber leitet sie das Interkulturelle Zentrum Heidelberg. Ihr jüngstes Buch: "Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?" (Hoffmann und Campe).

Was bringt junge Menschen hierzulande dazu, sich einer islamis­tischen Terrorgruppe oder rechtsradikalen Horden anzuschließen? Eine der Fragen von Andreas Zick. Er leitet an der Universität Bielefeld das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung. Kürzlich erhielt er den Communicator-Preis. 2014 erschien: "Fragile Mitte" (Dietz).

Das Fremde? Das Eigene? Abschied vom Entweder-oder!

Gastgeber: Reinhard Kahl

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