Deutschland vor der Wahl

Philosophisches Café mit Thea Dorn
"Es geht bei der Bundestagswahl um die Zukunft der westlichen Welt. Diese befindet sich offensichtlich in der Krise. Ein deutscher Wahlkampf, der dies nicht zum Thema machte, wäre peinlich und gefährlich verfehlt." (Thea Dorn)

Deutschland war einst ein Land der Vielfalt. Ein Land mit der Fähigkeit, Fremdes aufzunehmen, es sich anzuverwandeln und in Wissenschaft, Literatur und Kunst, die Philosophie nicht zu vergessen, der Welt wieder zurückzugeben. Dann kamen Krieg, Zeiten bespiel­loser Einfalt und noch ein Krieg. Es folgten Starre, Protest und Irritation. Schließlich begann eine Selbstreflexion, die viele von außen Blickende an unserem Land loben und bewundern. Heute stellen sich fast alle Fragen global. Zugleich kehrt weltweit ein altes Stammesdenken zurück. Die Regie über die Globalisierung haben die Finanzmärkte. Lässt sich all dem ein Universalismus entgegensetzen, der aus der Tradition der Aufklärung wieder zu gewinnen wäre? Und braucht nicht gerade das Globale Wurzeln im Lokalen?

Die Autorin Thea Dorn hatte sich schon vor Jahren (zusammen mit Richard Wagner) auf die Suche nach der deutschen Seele gemacht. Die USA waren das Sehnsuchtsland ihrer Jugend. Und heute? In diesem Frühjahr war sie Writer in Residence in einem amerikanischen College und erlebte ein Land, in dem die verfeindeten Lager aufgehört haben, miteinander zu reden.

Bild Thea Dorn © Peter Rigaud

Gastgeber: Reinhard Kahl

 

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