Die heutige Arbeitswelt führt viele Menschen in den Kollaps, weil nebenbei noch Kinder versorgt und ein Haushalt geführt werden muss. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice helfen nur bedingt, führen sie doch gleichzeitig zu einer schwer kontrollierbaren Entgrenzung der Arbeit.
Die Journalistin Teresa Bücker fordert in ihrem preisgekrönten Buch “Alle Zeit” eine fundamentales Umdenken, das die Ressource Zeit in den Mittelpunkt rückt, mehr sinnhaftes, erfüllendes Tun ermöglicht und auch genderspezifische Unwuchten im Blick hat. Der Philosoph Axel Honneth hat einen anderen Fokus: “Der arbeitende Souverän” braucht ausreichend Zeit, um sich politisch eine Meinung zu bilden. Wer gestresst und rund um die Uhr intellektuell unterfordernde Arbeit erledigt, gelangt nicht zur Mündigkeit. Wie also verwirklicht sich Freiheit in der Arbeit? Oder geht es eher darum, uns von Arbeit zu befreien?
Moderation: Jürgen Wiebicke
Fotos:
Teresa Bücker / Paula Winkler
Axel Honneth / Jürgen Bauer