Gerechtigkeit für Tiere

Philosophisches Café mit Bernd Ladwig
Wir haben viele Gründe, über das Verhältnis von Tier und Mensch nachzudenken: Die industrielle Tierhaltung trägt erheblich zum Klimawandel bei; der Antibiotikaeinsatz im Tierstall erhöht die Gefahr für Resistenzen; auf Wildtiermärkten können gefährliche Viren auf den Menschen überspringen. Schon allein aus Eigeninteresse sollte der Mensch überdenken, wie er es mit den anderen Bewohnern dieses Planeten hält.

Nehmen wir in Blick, welch ärmliches Leben Nutztiere in Mastbetrieben oder Versuchstiere in Laboren fristen oder wie viele Tiere wir züchten, nur um sie hernach zu töten und zu verspeisen, stellt sich aber auch die Frage, was wir den Tieren um ihretwillen schulden. Der Philosoph Bernd Ladwig, Professor für politische Theorie und Philosophie an der Freien Universität Berlin, verlangt – unter anderem in seinem neuen Buch »Politische Philosophie der Tierrechte« (Suhrkamp) – nicht weniger als »Gerechtigkeit für Tiere«: Ihm reichen artgerechte Haltung und schonungsvolle Tiertransporte nicht. Vielmehr gehe es darum, Tiere als Teil unserer politischen Gemeinschaft zu sehen. Was das konkret heißt mit Blick auf den Kater zuhause, die Giraffe im Zoo, die Maus im Labor oder den Truthahn im Sandwich, besprechen wir im Philosophischen Café. Und fragen: Vermenschlichen wir in Zukunft das Tier, oder haben wir uns in der Vergangenheit verbiestert?

Moderation: Wolfram Eilenberger

Nachbericht (pdf)

 

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