Die individuelle Freiheit steht unter Beschuss. Ob Corona-Pandemie, Klimawandel oder geopolitische Spannungen: Je massiver die Großkrisen, desto lauter wird der Ruf, den Handlungsspielraum der Einzelnen dem Wohl aller unterzuordnen: Wenn Leben durch Viren gefährdet werden, Wälder brennen und Großmächte imperiale Phantasien hegen, dann, so das Credo, gelte die kollektive Freiheit mehr als die individuelle.
Doch diese Sicht ist umstritten. Immerhin waren die Väter des Liberalismus einst angetreten, um durch die Stärkung der individuellen Freiheit die Macht des Staates einzuhegen. Individuelle Freiheit - Kern menschlicher Autonomie oder egozentrische Ideologie? Der Verfassungsrechtler Christoph Möllers (“Freiheitsgrade”) diskutiert mit dem Philosophen Peter Sloterdijk (“Der Staat streift seine Samthandschuhe ab”).
Moderation: Svenja Flaßpöhler
Fotos:
Christoph Möllers /Maurice Weiss
Peter Sloterdijk / Imago