Von guten und faulen Kompromissen

Philosophisches Café mit Andreas Weber
Nicht alle Kompromisse sind gut, einige sind sogar regelrecht faul. Der Idee nach zielt ein Kompromiss auf den Ausgleich widerstreitender Interessen. Soll die Einigung zustande kommen, müssen beide Seiten Verzicht leisten. Faul scheint ein Kompromiss nur dann, wenn der Verzicht ungleich verteilt ist und die Übereinkunft die ungleichen Machtverhältnisse spiegelt. Daraus folgt allerdings nicht, dass Kompromisse unter fairen Umständen immer eine feine Sache sind. Ganz im Gegenteil: Zuweilen halten wir es für das einzig Richtige, uns kompromisslos zu zeigen und nicht zu verhandeln.

Der Philosoph und Biologe Andreas Weber formuliert in seinem Buch »Warum Kompromisse schließen?« (Duden) jedoch, Kompromisslosigkeit werde zu Unrecht als Zeichen der Stärke verkauft. Für ihn sind Kompromisse die unverzichtbare Voraussetzung für ein gedeihliches Miteinander. Doch was bedeutet dies angesichts der ökologischen Krise, in der wir uns befinden? Haben wir wirklich noch Zeit für Kompromisse? Und versteht man die »Black Lives Matter«-Bewegung nicht auch, die kompromisslos Gleichberechtigung für People of Color fordert? Andreas Weber spricht über den Wert der Kompromissfähigkeit und den Mut zur radikalen Ehrlichkeit, den er als unabdingbare Voraussetzung für eine gemeinsame Zukunft sieht.

Moderation: Barbara Bleisch
 

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Der Vorverkauf beginnt am 27. Januar 2021 um 9.00 Uhr.

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Bild © Florian Büttner

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