Wird es maschinelles Bewusstsein geben?

CIN-Dialogue 2016 - Ein interdisziplinäres Streitgespräch
Es diskutierten: Prof. Dr. Andreas K. Engel (Neurophysiologie) und Prof. Dr. Joachim Buhmann (Information Science and Engineering)

Ist das Gehirn eine Art "biologische Maschine"? Könnten Computer seine Funktionen übernehmen? Und wo liegt die Grenze zwischen künstlicher Intelligenz und künstlichem Bewusstsein? Diese grundlegenden Fragen unserer Zeit lassen sich nur interdisziplinär beantworten.

Seit langer Zeit bemüht sich die Informatik darum, wirklich intelligente, selber lernfähige Maschinen zu entwickeln, die nach dem bottom-up-Prinzip funktionieren und nicht mehr top-down programmiert werden. Aber erst seit wenigen Jahren dringt diese neue Welle künstlicher Intelligenz in unseren Alltag ein.

Algorithmen des selbständigen maschinellen Lernens sind dem menschlichen Lernen nachempfunden. Sie haben uns Siri gebracht und einen Computer, der einen Go-Meister schlagen kann. Das selbstfahrende Auto wird bald Realität sein. Aber könnte eine Maschine auch lernen, über sich selbst zu reflektieren? Müsste sie dafür nicht ein Bewusstsein entwickeln?

Vor allem stellt sich die viel grundlegendere Frage: Was meinen wir eigentlich genau mit Bewusstsein in Maschinen? Kann unser biologisch fundiertes Bewusstsein ausreichend analysiert und schließlich gut genug verstanden werden, um für den Bau von Maschinen mit einem ähnlichen Verschaltungssystem wie im Gehirn genutzt zu werden? Hierfür müsste doch erst einmal Bewusstsein als wissenschaftlich relevanter Erkenntnisgegenstand empirisch erklärt und verstanden sein.

Der diesjährige CIN-Dialog stellt eine Thematik ins Zentrum, die nur auf den ersten Blick ganz auf der informationswissenschaftlichen Ebene angesiedelt ist, und die heute mehr denn je einer neurowissenschaftlichen Perspektive bedarf.

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