Die Udo Keller Stiftung Forum Humanum ist an der Planung und Konzeption des Internationalen Festivals der Philosophie phil.COLOGNE beteiligt. Sie berät und unterstützt das Festival.
Nach pandemiebedingten Sonderformaten in den vergangenen zwei Jahren fand die zehnte phil.cologne vom 8. bis 14. Juni endlich wieder vollständig in Präsenz statt. Rund 9.000 Besucher:innen – darunter etwa 1.900 Jugendliche in den „Klasse Denken“-Angeboten – bescherten dem Festivaljubiläum mit zahlreichen ausverkauften Veranstaltungen eine beachtliche Auslastung von über 80 Prozent.
Die Udo Keller Stiftung Forum Humanum hat in diesem Jahr die folgenden Veranstaltungen initiiert und geplant:
Auftakt I: Wege zur Weisheit
Mit Michael Hampe und Aleida Assmann
Mittwoch, 8.6.2022, 19 Uhr, WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz
Auftakt II: Der Stand der Dinge
Florence Gaub und Harald Welzer sortieren die Gegenwart
Donnerstag, 9.6.2022, 18 Uhr, Sartory-Säle, Ostermann-Saal, Friesenstraße 44–48
Freitag, 10. Juni 2022
Bitcoin: Change the money, change the world?
Geld ist Macht. Doch was, wenn sich das Wesen des Geldes fundamental verändert – wie derzeit durch Kryptowährungen, allen voran: Bitcoin!
Gespräch mit dem Kulturphilosophen Bitcoiner Ijoma Mangold (DIE ZEIT) und dem Datawissenschaftler Bitcoin-Coder René Pickhardt, ehemals Mitglied der Piratenpartei, über die Frage, welches Geld die Welt regieren sollte.
Moderation: Wolfram Eilenberger
Bild Ⓒ Ast /Juergens
Freitag, 10. Juni 2022
Der Mensch als Tier
Um unsere drohende Selbstausrottung zu verhindern, müssen wir Menschen lernen, damit zu leben, dass wir Tiere sind und niemals imstande sein werden, unsere körperliche und seelische Verwundbarkeit zu überwinden.
Der Philosoph Markus Gabriel setzt sich mit diesen Fragen offen, klug und vorurteilsfrei auseinander und verbindet neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit zeitgemäßer Philosophie. Ausgehend von den Fragen „Was ist ein Tier?“ und „Was ist Leben?“ führt er uns weiter zur Frage aller Fragen: „Was ist der Sinn des Lebens?“
Moderation: Cai Werntgen
Bild Ⓒ Ast /Juergens
Sonntag, 12.6.2022
TikTok-War und Hashtag-Aktivismus. Krieg und Bilder
Schon immer brachte Krieg Bilder hervor. Sie veranschaulichen das Unvorstellbare, dienen der Legitimation oder Delegitimierung, sind Mittel der Strategie und Propaganda. Heute sind Instagram, Twitter und TikTok unerschöpfliche Bildquellen in Kriegszeiten.
Darüber sprechen die Kunsthistorikerin Charlotte Klonk (zuletzt: „Revolution im Rückwärtsgang. Der 6. Januar 2021 und die Bedeutung der Bilder“) und der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich („Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie“).
Moderation: Barbara Bleisch
Bild Ⓒ Ast /Juergens
Montag, 13.6.2022
Das Zeitalter der Nerds
Was einst als Aufgabe von Philosophen oder Intellektuellen galt, wird in digitalen Zeiten von Nerds geleistet.
Doch welche politischen Annahmen und gesellschaftlichen Prozesse sind mit diesen neuen Heilsgestalten verbunden? Und könnte es gar sein, dass sich die Regentschaft der Nerds derzeit ihrem Ende zuneigt? Die Leipziger Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout („Nerds – Eine Popkulturgeschichte“) und der in Stanford lehrende Germanist Adrian Daub („Was das Valley denken nennt: Über die Ideologie der Techbranche“) über die Gegenwart der Nerds und die Zukunft unserer Gesellschaft.
Bild ©Horst Galuschka.
Montag, 13.6.2022
Kabarett trifft Meisterdenker
Mit Florian Schröder und Peter Sloterdijk
Kaum ein Philosoph, der prägender, einflussreicher und produktiver ist als Peter Sloterdijk. Getreu dem Nietzsche- Motto „Philosophie ist der gute Wille, der Dummheit zu schaden“ versteht er die Rolle der Philosophie dabei dezidiert als Praxis der Zeitgenossenschaft. In diesen Tagen hat er unter dem Titel „Wer noch kein Grau gedacht hat“ das Unikat einer „philosophischen Farbenlehre“ vorgelegt.
Florian Schroeder ist TVKabarettist und Comedian, der sich auch als Autor immer wieder in die laufenden Debatten einmischt, zuletzt in „Schluss mit der Meinungsfreiheit“. Peter Sloterdijks Werk bildet für ihn dabei seit jeher eine Art Leitstern, allem voran die „Kritik der zynischen Vernunft“. Unter diesem Vorzeichen bittet er den Meisterdenker zur Lagebesprechung an den Kartentisch der Gegenwart: Wie steht es mit den Grenzen des Denk-, Sag- und Lachbaren in Ernstfallzeiten? Wo verlaufen die roten Linien von Ironie, Witz und Zynismus?
Bild Ⓒ Ast /Juergens