Kritik des Erinnerns

Philosophisches Café mit Per Leo

Ausgehend von Friedrich Nietzsches Schlüsselfrage, wann der Umgang mit der Geschichte hilft und wann er schadet, unterzieht der mehrfach preisgekrönte Historiker und Schriftsteller Per Leo in seinem neuen Essayband »Tränen ohne Trauer« (Klett-Cotta) die deutsche Erinnerungskultur einer radikalen Kritik. Gemäß seiner Diagnose droht »eine Vergangenheit, die umso häufiger beschworen wird, je weniger man von ihr weiß«, den Blick auf die Gegenwart und ihre spezifischen Möglichkeiten zu verstellen.

Muss Deutschland, als wiedervereinigte Migrationsgesellschaft, lernen, anders auf sich zu blicken? Und damit auch, sich anders an die eigene Geschichte zu erinnern? Welche Möglichkeiten und Gefahren sind mit diesem Impuls verbunden? Und welche, nicht zuletzt philosophischen Annahmen über Nutzen und Nachteil des Erinnerns sollten solch eine Neuausrichtung anleiten? Ein Abend über die Zukunft der deutschen Geschichte – und nicht nur der deutschen.

Moderation: Wolfram Eilenberger

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Bild Per Leo © Alexa Geisthövel

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