Wider die Vernunft

Philosophisches Café mit Karl-Heinz Ott und ARTE Filmpremiere
Feinde der Vernunft scheinen im Aufwind, irrationale Strömungen in Mode: Querdenker stürmen den Reichstag, Schamanen besetzen das Kapitol, Verschwörungstheorien fluten das Netz. Die bange Frage, ob gar die Aufklärung gescheitert sei, scheint indes ebenso falsch gestellt wie in der Analyse notwendig irreführend. Schließlich gibt es so etwas wie »die Aufklärung« nicht. Und zu jeder Zeit war unsere Kultur von verschiedenen intellektuellen Kraftfeldern bestimmt – zu denen immer auch vernunftskeptische wie offen reaktionäre zählten.

Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller und Essayist Karl-Heinz Ott hat sich auf Spurensuche nach den neuzeitlichen Anfängen auch heutiger Vernunftverweigerung begeben. Sein jüngster Essay »Verfluchte Neuzeit – Eine Geschichte des reaktionären Denkens« (Hanser) ist deshalb mehr als nur historische Erkundung, vielmehr ein Aufklären und Sondieren der uns umgebenden Unvernunft und ihrer politischen Urkräfte. Ein Abend also für alle, die den Mut haben, sich den dunkleren Seiten unseres Verstandes zu widmen.

Moderation: Wolfram Eilenberger

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Vorab zeigen wir als Preview einen Teil des ARTE-Projektes »Aufklärung «. Die Aufklärung brachte Freiheit und Fortschritt – und legte das Fundament für die Moderne. Freiheit ist nicht selbstverständlich. Und für die meisten Menschen auf dieser Welt noch immer ein unerreichter Traum. Auch in den westlichen Demokratien ist sie in Gefahr. Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert? Und wie kann sie verteidigt werden?

Die Schauspielerin Pegah Ferydoni macht sich auf eine Reise – in den Libanon, nach China, Paris und Polen. Auf den Spuren der französischen Aufklärerin Olympe de Gouges, Freiheitskämpferin und Vordenkerin der Frauenrechte. Ende des 18. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der sich Frauen in einer rechtlosen Situation befanden, forderte sie mutig die Gleichstellung von Mann und Frau.

ARTE-Preview, »Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert?« Dokumentarfilm, 52 Min., Deutschland 2022 (ARTE/rbb/SR/SWR/Radio Bremen)

Bild © Peter-Andreas Hassiepen

 

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