Zeig mir deine Wunde! Unterwegs in die sensible Gesellschaft

Philosophisches Café mit Svenja Flaßpöhler
»Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.« In den vergangenen Jahren scheint sich dieses Diktum Friedrich Nietzsches in sein Gegenteil verkehrt zu haben. Begriffe wie »Sensibilität«, »Empfindsamkeit« und auch »Vulnerabilität« etablieren sich zunehmend als neue Leittugenden wie auch Entwicklungsziele. Welche Folgen dieses neue Paradigma der Sensibilität mit sich bringt, welche positiven Effekte wie auch mögliche Verwerfungen es zeitigt, dieser Frage geht die Philosophin Svenja Flaßpöhler in ihrem neuen Buch »Sensibel – Über modernde Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren« (Klett-Cotta) nach. Wo liegen die Grenzen des Sagbaren – und wer legt diese fest? Ab wann ist eine Berührung eine Belästigung, ab wann ein Scherz eine Aggression? Wie hängen Identitätspolitik und gesellschaftliche Polarisierung zusammen? Wie neue Opferstilisierungen mit alten Täterprivilegien? Wie der Genderdiskurs mit neoliberalem Narzissmus?

»Sensibilität«, so Flaßpöhler, »ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Im Kampf um Anerkennung spielt sie eine wichtige Rolle. Aber sie kann auch vom Progressiven ins Regressive kippen.«

Ein Abend über empfindliche Themen und schmerzhafte Einsichten.

Moderation: Wolfram Eilenberger

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Der Zutritt erfolgt nach dem 2G Modell. Ein Impf- oder Genesungsnachweis muss am Einlass vorgelegt werden.

Eintritt € 14,–/10,–/Streamingticket € 5,– Ticket kaufen

Bild © Johanna Rübel

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