Kämpchen, Martin [Hrsg.]
Aus dem Guru Granth Sahib und anderen heiligen Schriften der Sikhs. - Berlin : Verlag der Weltreligionen, 2011. - 254 S.
ISBN 978-3-458-70033-3
Die Sikh-Religion (vom sanskritischen Wort für "Schüler, Belehrungsbedürftiger") ist eine im 15. Jahrhundert entstandene konfessions- und religionsübergreifende Form indischer Mystik, die auf den charismatischen Gemeindeführer Guru Nanak (1469-1539) und seine neun Nachfolger zurückgeht. (1708 wurde der letzte Guru, der keinen Nachfolger ernannt hat, Opfer eines Attentats.) Die Literatur des Sikhismus setzt mit den Liedern Guru Nanaks ein. Nach dessen Tod begannen seine Nachfolger mit der Traditionsbildung: Nichtauthentische Lieder wurden ausgesondert, das zunächst mündlich tradierte Liedgut verschriftlicht. Diese Entwicklung mündete 1604 in das Guru Granth Sahib (auch bekannt unter dem Namen "Adi Granth"), das "Ursprüngliche Buch" oder genauer: der "Lehrer Hoher Herr Buch", eine kanonische Liedsammlung, die heute in jedem Sikh-Heiligtum im Zentrum der Liturgie steht. Die Sikhs sind in der Gegenwart eine kleine (23 Millionen Anhänger), aber wirtschaftlich erfolgreiche Minderheit in Indien.
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