Juni 2014

House of Taswir : doing and undoing things ; notes on epistemic architecture(s)

Bruckstein Çoruh, Almut Shulamit
House of Taswir : doing and undoing things ; notes on epistemic architecture(s) ; Notizen zur epistemischen Architektur ; zur Umordnung der Dinge / A. S. Bruckstein Çoruh
Paderborn : Fink, 2014, 272 S., ISBN 978-3-7705-5577-2

House of Taswir entwickelt eine an-archische Methode dinglicher Verdichtung, Zersplitterung und Umordnung. Es rückt die Dinge mit akribischer Präzision aus ihrem angestammten Zusammenhang: eine Denkfigur, die sich auf Freud und Warburg, aber auch auf Ibn Arabi, die Meister der Kabbalah, der Hadithe und des Talmud gründet. Durch die Verknüpfung prämoderner Wissenswege mit surrealistischen Montagetechniken und dem Sampling zeitgenössischer Künstler schafft das House of Taswir eine radikale Gleichzeitigkeit diachroner Bezüge. Bruckstein entwirft darin eine epistemische Architektur, deren kosmopolitische Protagonisten sich aufgrund der unermesslichen Desaster im 20. Jahrhundert weitgehend zurückgezogen haben: insbesondere jüdische Protagonisten und rabbinische Quellen treten im House of Taswir in überraschenden, neuen Gewändern auf. Das House of Taswir, von den Grafikern Verena Gerlach und Hannes Aechter auf eindrucksvolle Weise gesetzt, ist eine materielle, künstlerische, theoretische Inspiration für alle, die über eine Neuinszenierung nicht-linearer Wissensordnungen, digitale schwarze Löcher in Büchern und über die politisch-subversive Bedeutung einer flachen Welt im öffentlichen Raum nachdenken.

Der Band geht zurück auf Seminare im Hamburger Café Leonar, die von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum gefördert wurden.

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